Im Februar hatte die Schule in Cidreag eine Woche Ferien. Das BuKi Haus nutzt diese Gelegenheiten, denn für uns sind schulfreie Tage eine große Chance mit den Kindern lebensnahe Freizeitpädagogische Programme zu gestallten. Im BuKi-Alltag nimmt die schulische Betreuung der Kinder sehr viel Zeit in Anspruch. Die Kleinen in der nullten und ersten Klasse sind oft nicht in der Lage die Hausaufgaben zu verstehen, denn in der Schule wird in ungarischer Sprache unterrichtet. Unsere Kinder Sprechen jedoch Romanes und müssen erst Ungarisch lernen. Das Thema unserer Kleinen hieß „Anders sein“, das der Großen „Theater“

In dieser Woche stand in der Gruppe von Julci, Eva und Aranka jeden Tag ein Märchen auf dem Programm, dass etwas mit „Anders sein“ zu tun hat. Z.B. „Das hässliche Entlein, Schneewittchen, etc. Den Kindern werden die Märchen vorgelesen. Es wird darüber geredet, die Kinder machen sich über das „Anders sein“ Gedanken. Ihnen soll klar werden, dass trotz des „Anders seins“ jeder ein wertvoller Mensch, ein wertvoller Teil der Gemeinschaft ist. Die Kinder sollen lernen sich selbst und andere anzunehmen und Toleranz zu üben. Oft genug erfahren sie am eigenen Leib wie es sich anfühlt von der Gemeinschaft ausgestoßen zu sein.

Ein schönes Beispiel hierfür ist das Märchen ‚das hässliche Entlein‘ Bei diesem Märchen geht es um ein schmutziges Mädchen, dass von der Gesellschaft ausgestoßen ist. Am Ende erkennen aber alle, dass sich hinter dem schmutzigen Kind ein mutiges und nach gründlichem Waschen und mit sauberen Kleidern ausstaffiert ein wunderschönes Mädchen entpuppt. Die Märchen werden von den Kindern schrittweise gespielt. Die Rollen haben sich die Kinder selber ausgesucht. Verwunderlich für uns war, dass Monika die Rolle des schmutzigen Mädchens spontan übernehmen wollte. Verwunderlich deshalb, weil sie im Roma Slum lange der Inbegriff des schmutzigen Mädchens war. Seit einem dreiviertel Jahr ist Monika bei BuKi und sie hat eine schöne Entwicklung gemacht. Anfänglich von den anderen Kindern nicht beachtet und auch nicht in der Gemeinschaft gewollt, ist sie heute mit sauberer Kleidung und wöchentlichem Duschen ein hübsches Mädchen. Freundlich und liebenswert war sie schon immer!