Bei der Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung von Minderheiten im Rahmen der EU-Strategie für den Donauraum muss sich die Aufmerksamkeit vor allem auf die Roma Gemeinschaften richten, die unter schlechtesten und diskriminierenden Bedingungen leben und für die es keinen Platz im Europa des 21. Jahrhunderts zu geben scheint. Durch die Armutsmigration z.B. auch nach Baden-Württemberg ist die Verbesserung der Lebensbedingungen der Roma in Südosteuropa eine der größten gemeinsamen Herausforderungen im Rahmen der EU-Strategie für den Donauraum.
Aktionen, die bewirken sollen, dass weniger Menschen von Armut betroffen sind, müssen sich in einem integrierten Ansatz gegenseitig ergänzen. Diese Aktionen sollten vor allem vor Ort – in den Herkunftsländern – auf die Bekämpfung von Kinderarmut, die Erhöhung der Chancengleichheit durch Bildungsprogramme und die Reduzierung der Zahl der Schulabbrecher ausgerichtet sein, Zugang zu Gesundheitsversorgung bieten, aktive Integration in den Arbeitsmarkt fördern, angemessenen Wohnraum für alle bereitstellen, Verschuldung angehen oder Schulungsprogramme für örtliche Bedienstete in der Führung multiethnischer Gemeinschaften anbieten. Die Projekte müssen auf die notwendige Basisinfrastruktur vor allem auch in den Städten ausgerichtet sein, aber auch auf die Schaffung eines nachhaltigen Lebensumfelds durch Kombination von Armutsbekämpfung und nachhaltigem Ressourcenmanagement. Ergänzt werden muss dies – z.B. auch in Baden Württemberg- durch Maßnahmen zur Verwirklichung des Dialogs zwischen Roma und Nicht Roma. Dies stellt eine langfristige Verpflichtung zur Verbesserung der Situation der Roma in der europäischen Gesellschaft dar, indem ihnen Chancen außerhalb ihrer eigenen Gemeinschaften in sozialen, ökologischen und kulturellen Projekten geboten werden.
Ziel muss es sein, Wissen und Qualifikationen zu erweitern und ihre unternehmerischen Fähigkeiten zu unterstützen. Außerdem sollten sich Nicht-Roma in lokalen Gemeinschaftsprojekten mit Beteiligung von Roma engagieren, ergänzt durch ein Engagement z. B. im Bildungs- und Kulturbereich. Die Initiativen könnten sich auf vorhandene Mechanismen wie die Roma-Plattform der EU und die Roma-Dekade stützen und in Zusammenarbeit mit öffentlichen Institutionen und NGOs umgesetzt werden. (vgl: EUSDR – Aktionsplan PA 9 „Investitionen in Menschen und Qualifikation“)